„Telefon-Engel“ mit Familienherz ausgezeichnet

Gespräche gegen Einsamkeit:„Telefon-Engel“ mit Familienherz ausgezeichnet
(München/Berlin, 02.06.2022) Retla – das heißt rückwärts „Alter“ und genau darauf richtet der Münchner Verein neue Perspektiven. Ehrenamtliche unterstützen Seniorinnen und Senioren in vielen Projekten und schenken neue Zuversicht und Lebensfreude. Mit dem Konzept „Telefonengel“ holt Retla ältere Menschen aus der Einsamkeit – gerade in der Corona-Pandemie ein besonders wichtiges Engagement. Dieses Projekt hat den Familienherz e.V. so überzeugt, dass er es mit 3.000 Euro fördert.
25.500 Telefonate gegen die Einsamkeit
Seit April 2020 können sich Seniorinnen und Senioren bei den Telefonengeln anmelden. Sie werden dann von Ehrenamtlichen zurückgerufen, die mit ihnen Gespräche gegen die Einsamkeit führen. Die älteren Menschen können über alles sprechen, was sie bewegt und es entstehen Patenschaften, die über die Pandemie hinaus fortdauern können. „In der kontaktarmen Corona-Zeit drohten nicht wenige Seniorinnen und Senioren immer einsamer zu werden. Die tatsächliche und gefühlte Entfernung durch soziale Nähe auszugleichen, hat uns überzeugt“, sagt Anette Diederich, Vorsitzende des Familienherz e.V., zur Auszeichnung des Projekts. Der Verein und die Helfenden setzen dabei auf das Kommunikationsmittel Telefon. Denn es ist das Mittel, das in der älteren Generation am besten dafür in Frage kommt. Und so griffen freiwillige Telefon-Engel zum Hörer und traten mit „ihren“ Seniorinnen und Senioren in Kontakt. Ein kleiner Talk über Alltägliches oder eine lustige Geschichte stellten Nähe her und brachten den Alltag zurück ins Leben. Und die Zahlen überzeugen: Allein in 2021 arbeiteten deutschlandweit 1.000 freiwillige Telefonengel für Retla. Sie führten 25.500 Einzelgespräche. Insgesamt entstanden bereits 800 Patenschaften.
Preisgeld für weitere Telefon-Paten
Die Auszeichnung, die neben den Fördermitteln mit einer Skulptur verbunden ist, wurde Judith Prem virtuell überreicht. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass ein Verein, hinter dem die Mitarbeitenden einer gesetzlichen Krankenkasse stehen, auf unser Projekt aufmerksam geworden sind und es für förderwürdig halten“, freut sich die Vereinsvorsitzende von Retla. Mit dem Geld werden Flyer entworfen und gedruckt, um neue Telefon-Patinnen und Telefon-Paten auf das Projekt aufmerksam zu machen und auszubilden. Seniorinnen und Senioren, die ein gutes Gespräch führen möchten, und Ehrenamtliche, die beim Projekt „Telefon-Engel“ mitmachen wollen, können sich unter Telefon 089/ 189 100 26 an Retla wenden.